Durch eine Operation wird die Möglichkeit eröffnet, Patienten mit einem nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom (NSCLC) zu heilen. Verschiedene Operationsverfahren finden hierzu Anwendung:
Das klassische Verfahren stellt die Entfernung eines Lungenlappens (sog. Lobektomie) dar. Müssen 2 Lungenlappen entfernt werden, resultiert daraus eine Bilobektomie. Bei zentralem Sitz oder bei Beteiligung mehrerer Lungenlappen erfordert dies eine Entfernung eines gesamten Lungenflügels (sog. Pneumonektomie). Bei Risikopatienten bei denen der Tumor nur auf ein kleineres Lungensegment begrenzt ist, kann unter Beibehaltung der onkologischen Resektionskriterien auch eine Segmentresektion vorgenommen werden (Entfernung eines Lungensegmentes).
Kombiniert werden alle Operationsverfahren mit der Entfernung aller Lymphknoten, die im zentralen Hilusbereich, zwischen den Lungenlappen (interlobär) und im Mittelfeld (Mediastinum) vorhanden sind (Lymphadenektomie). Hierbei wird darauf geachtet, dass eine Mindestanzahl von 16 Lymphknoten asserviert werden, um ein genaues Lymphknotenstaging durchführen zu können.
Ziel jeder Tumorchirurgie ist es, möglichst radikal zu operieren, sodass keine Tumorreste zurück bleiben (Herbeiführung einer sog. R0-Resektion).
Auf der anderen Seite versucht man so parenchymsparend wie möglich zu operieren, um eine Entfernung eines gesamten Lungenflügels zu vermeiden. Hierzu sind teilweise sog. Manschettenresektionen notwendig. Hierbei handelt es sich um Entfernung meist eines Lungenlappens mit Reanastomosierung von Bronchus oder Gefäßen. Während zentral sitzende Tumore, die evtl. eine Pneumonektomie notwendig machen, über eine offene Thorakotomie operiert werden sollten, kann bei kleineren Tumoren, die auch peripher angesiedelt sind, unter bestimmten Vorraussetzungen versucht werden, eine minimal invasive thorakoskopische VATS-Lobektomie (Videoassistierte Lobektomie) durchzuführen. Die VATS-Lobektomie ist mit einem geringeren Trauma der Gewebsstrukturen vergesellschaftet. Nach der internationalen Studienlage aber auch nach unseren eigenen Ergebnissen bietet die VATS-Lobektomie Vorteile bei der Rekonvaleszenz, dem postoperativen Schmerzverhalten und der früheren Mobilisierung der Patienten. Bei zentralenTumoren, starken Verwachsungen oder bei schwierigen Lymphknotenverhältnissen ist das offene Operationsverfahren weiterhin der Goldstandard.
Beide Operationsverfahren werden am Klinikum Esslingen mit einer hohen Expertise angeboten. Der Operateur trifft letztendlich die Entscheidung, welches Operationsverfahren für den Patienten am sichersten ist, um die bisherigen sehr guten und dokumentierten Langzeitergebnisse sicherzustellen.
Die Devise der Thoraxchirurgie am Klinikum Esslingen lautet:
Innovativ sein, aber die Patientensicherheit ganz in den Vordergrund stellen.
In den letzten 15 Jahren wurden rund 1200 Patienten an einem Lungenkrebs operiert. Durch eine exakte Qualitätskontrolle konnte gezeigt werden, dass sehr gute Kurzzeitergebnisse mit geringer Komplikationsrate, sowie auch sehr gute Langzeitergebnisse in den frühen Tumorstadien (Stadium I-IIIa) erzielt werden konnten.